100 Jahre Frauenfelder Radballer ATB

13. Oktober 2007
Nachdem am Samstag 13. Oktober 2007 in der Sporthalle Auenfeld in Frauenfeld am Nachmittag die neuen Schweizermeister im Radball und Kunstradfahren gekürt wurden, feierten am Abend die Frauenfelder Radballer ihr 100jähriges Vereinsgeschehen mit einem rigorosen Fest.
 
Der Vereins- und OK-Präsident Reto Holenstein begrüsste die anwesenden Gäste und begann sogleich von vergangenen Zeiten zu schwärmen. Obwohl mit schlechterem Material und manchmal auch mit wenig finanziellen Mitteln gearbeitet werden musste, wurde schon früher die Kameradschaft beim ATB Frauenfeld gross geschrieben. In den Anfangsjahren war der damals noch unter dem Namen ‚Arbeiter-Radfahrerverein Vorwärts Frauenfeld’ bekannte Verein vor allem politisch aktiv. So wurde in einem Bericht von 1920 die Stadt Frauenfeld als bezopft und spiessbürgerlich bezeichnet. Reto Holenstein beendete seine Ansprache mit dem alten Vereinsspruch „Frisch auf!“ und übergab das Wort an Urs Müller, Stadtrat von Frauenfeld.
Urs Müller dankte zuerst im Namen der Stadt dem Jubilaren nicht nur für die Durchführung des überaus gelungenen Anlass, sondern auch für 100Jahre stetige Präsenz in Frauenfeld. Obwohl er nach eigener Aussage diese Art von Radsport nicht kennt, konnte er sich für die attraktive Randsportart begeistern. Mit seinen eigenen Worten beschrieb er den anwesenden Gästen den Radball als Kunst mit dem Rad zu ballern, ohne dabei zu stürzen und dabei noch Kunststücke zu machen. Urs Müller überreichte dem Vereinspräsidenten ein altes Radfahrer-Bild aus dem Jahre 1900, welches im leider sehr spärlichen Vereinsarchiv bestimmt einen guten Platz finden wird.
Im Anschluss überbrachten noch Martin Borter (ATB Zentralpräsident), Thomas Reist (ATB Winterthur), der SATUS-Frauenfeld Präsident Benno Ruckstuhl, sowie der SRB-Kantonalpräsident Hans Ulrich Zeller dem ATB Frauenfeld ihre Glückwünsch. Sie alle lobten vor allem das Engagement von Jung und Alt im Club, die hervorragende Jugendarbeit und das bekannte internationale Neujahrsradballturnier, welches 2010 bereits zum fünfzigsten Mal durchgeführt werden wird.
Nachdem die Jivegruppe der Hot Jumpers Frauenfeld mit einer etwas urchigen Show die Stimmung nach den ganzen Ansprachen wieder etwas anhoben, nahmen die Frauenfelder Radballer die Bühne selbst in Beschlag und präsentierten den ganzen Verein. Conferencier Martin Zinser und Reto Holenstein stellte der versammelten Menge die einzelnen Mannschaften, die Jugendabteilung und die Vorstandsmitglieder vor. Höhepunkt war bestimmt die Einfahrt des ältesten und des jüngsten Aktiv-Radballer des Vereins. Max Benker (65) und Sven Bötschi (7), erzählten in einem Interview von den diversen Unterschieden im Training, an Turnieren und dem Vereinsleben von früher zu heute. Zum Abschluss sang der komplette Verein, mit Hilfe der Zuschauenden, ihr 1995 komponiertes Vereinslied. Ganz im Sinne des Vereinslieds, in welchem es heisst, „noch em Training gat’s in Spunte, und mir trinket zäme eis, mir gönd no lang nöd hei“, ging das Jubiläumsfest dann weiter.
Romano Desideri bot eine tolle Zaubershow, in welcher er das Publikum mit Witz und Charme mit einbezog. So zog er in seinen Illusion einer Zuschauerin die Unterwäsche aus und hackte dem OK-Präsidenten die Hand ab. Am Ende seiner Darbietung war aber glücklicherweise niemand verletzt. Neben einer trickreichen Vorführung auf dem BMX-Rad durften auch die Hot-Jumpers noch mal bewundert werden. Den krönenden Abschluss gestaltete aber nochmals Romano Desideri mit seiner Feuershow. Mit meterhohen Flammen und atemberaubenden Feuertricks zog er die Zuschauer nochmals in seinen Bann.
Im Anschluss an das abwechslungsreiche Programm, konnten sich die Gäste weiterhin in der Turnhalle mit Live-Musik der Wild-River-Jazzband verweilen, oder bis spät am Morgen in der Rolling-Event-Bar weiterfeiern. Alles in Allem ein gelungenes Jubiläum, welches einem 100jährigen Verein würdig ist.

Bilder

© Frauenfelder Radballer